Dienstag, 29. November 2011

Strategischer Konsument = ökologisch und selbstüberschätzt

Der Strategische Konsument. Ein Monster geschaffen vom Internet, oder ein Segen für den Kapitalismus. Je nachdem. 


Es wird seit Jahren gepredigt, dass es notwendig ist umweltfreundlicher zu Handeln. Es geht hierbei aber nicht nur um die staatliche Umweltpolitik welche konsequent durchgesetzt gehört. Nein, es wird ebenso verlangt, dass der einzelne eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung im Alltag vollzieht. Und dies tun wir. Wir informieren uns, und treffen eigenständige Entscheidungen, in was wir unser Geld investieren. Wo und bei wem wir kaufen.


So schwören Politiker den Bürger zwar darauf ein, dass je mehr sie kaufen, umso höher ist der Absatz und umso schneller erholt sich die Konjunktur. Doch dies tun sie meist nur zu Krisenzeiten, also sehr eigennützig. Ansonsten soll es aber genau das Gegenteil sein : genügsam sein, nicht verwenderisch, ökologisch und regional einkaufen (egal um welchen Preis) etc. Alle wollen den Planeten retten, solange alles so bleibt wie es ist, Zahltag stimmt - danke sehr!

Konsum - ein schreckliches Wort, was den Planeten ächzen lässt nur beim Gedanken daran mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren. Und doch ist Kaufen beliebter und notweniger geworden als nie zuvor. Wir bestimmen was wir kaufen wollen. Und wir wollen ja Produkte, die uns eine grüne und schöne Zukunft garantieren.



„Der schlafende Riese Konsument erwacht und verwandelt den Kaufakt in eine Abstimmung über die weltpolitische Rolle der Konzerne, die diese mit ihren eigenen Waffen - Geld und Nicht-Kauf – schlägt.“ 

Utopia.de  stellt uns vor wie wir in 4 einfachen Schritten zum Strategischen Konsumenten werden können : 
  • Sich informieren
  • Bewusst einkaufen
  • Langfristig planen
  • Selbstbewusst sein

Wichtigster Punkt, meiner Meinung nach, scheint das Selbstbewusst sein zu sein. Denn es geht und ging beim strategischen Konsum nie um den oftmals gleichzeitig genannten und angedachten Verzicht. Es geht vielmehr darum sich selbst als das wahrzunehmen was man ist - nämlich eine Marktchance. 
Wir suchen gemeinsam nach verträglichen Produkten. Denn es wird nur das produziert und erfunden was wir nachfragen. Es ist ein unendliches Mienenfeld von Erfolgen und Misserfolgen, doch es führt kein Weg daran vorbei - wir müssen unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten. Und dies ist mit diesen vier einfachen Schritten und einer gehörigen Portion Motivation etwas zu verändern wollen möglich! Also - beim nächsten einkauf nicht nur aufschreiben was man alles kaufen will, sondern auch aufschreiben was man defintiv nicht mehr sehen will - und der Markt wird sich darauf einstellen müssen.

Doch diese Entwicklung ist nicht nur rein positiv zu sehen. Man nimmt sich selber wichtiger, nimmt aktiv eine Position zur Politik ein. So wird dem "kritischen" Verbraucher eine durchaus nicht zu vernachlässigende Rolle und Macht zu geschrieben, welche er aber unter Umständen gar nicht erfüllen kann. So führt dieses Verhalten gerne zu einer snobbistischen oder einer avant-garde Haltung welche genau das Gegenteil bewirkt. Man moralisiert mit seinem Einkaufsverhalten, man tut es weil es "in" ist, und nicht weil man poltisch davon überzeugt ist, das Richtige zu tun. Natürlich helfen auch diese "Mitläufer" der Umwelt mit ihrem Verhalten, doch würden sie ihr Verhalten auch einer "zerstörerischen" Haltung anpassen, falls diese in Mode käme. 


So meint Geden, dass es auf dem Weg zu einer Low Carbon Economy hilfreich wäre wenn der Einzelne sich nicht nur als Konsument sähe sondern auch als Bürger, der sich mehr aktiv in die Rolle des strategischen Konsumenten begibt, und sich nicht per Zufall sich in ihr wiederfindet. "Er sollte sich nicht ausschließlich an der Qualität der Umwelt interessiert zeigen, sondern auch an der Qualität der Demokratie."


Der Hype um Amazon

Amazon. Eine schier unendliche Welt von Artikeln, versehen mit praktischen Verweisen und Nutzerkommentaren. Doch was ist wirklich dran an Amazon? 

Amazon soll helfen. "Immer." Egal ob bei der Suche nach einem Buch mit einer ISBN-Nummer oder beim Geschenk für den besten Freund der die und die Bücher schon alle zuhause stehen hat. Doch Amazon kann nur bei einer Vorentscheidung helfen. Es geht darum ob man jenen Artikel (im Anfangsstadium von Amazon nur Bücher) kaufen? Wichtig scheint, dass man nicht vergisst, dass es Amazon nicht darum geht beispielsweise Bücher in einen literaturwissenschaftlichen Zusammenhang einzuordnen, oder genaue Detailkritiken zu liefern. Nein, es soll schlicht beim auffinden helfen und obendrein, wird einem der rein kapitalistische Anreiz des Kaufens grad noch mitgeliefert - ob man will oder nicht. 


Die Rezensionen sind auch immer so ein Thema wenn man über Amazon liest, redet und diskutiert. Die einen schwören darauf, checken alles in Amazon bevor sie es dann schlussendlich doch wo anders kaufen, die anderen verpönen es aus Prinzip - "alles nur subjektiver Mist". Beide Seiten haben ihre Berechtigung, doch es scheint durchaus was daran zu sein, dass es Amazon mit der Kontrolle der Rezensionen nicht so genau nimmt. So werden die Rezensionen weder auf Richtigkeit, noch auf Rechtschreibung und ähnliches kontrolliert.


"Wer in seinem Beitrag nicht direkt zum Mord am Autor aufruft, wird sie unbehelligt einstellen können. Kundera ist ein Norweger, das Hauptverb fehlt im Satz, Karl May hat das Kapital geschrieben, all das und mehr ist möglich."


Also warum reagiert Amazon nicht auf dieses Trolling? Oke, manches wird gelöscht, und in der Kontrolle erkannt und abgeleht. Aber es ist doch eine Unzahl von mehr oder weniger schlechtbezahlten Bimbos, die sehr schnell entscheiden müssen ob eine Rezension oke ist oder nicht. 
Ein Vorteil der kontrollierten Rezension, wäre eine sehr schöne klare Linie zwischen schlechten und guten Rezensionen. Doch gleichzeitig würden damit die ganzen kleinen Bücher und Auflagen ihre Fans verlieren, dahingehend, dass diese sich nicht mehr zu Wort melden könnten und somit auf den Artikel aufmerksam machen könnten. Das wäre Schade. Denn genau das ist ein weiterer Reiz von Amazon, man kann auch kleine Nischenprodukte kaufen, und irgendjemand hat bestimmt schon seinen Senf dazu abgegeben, auch wenn es kein Kassenschlager ist. So scheint Amazon zwischendrin auch als Anker und Lebensretter für kleine Verlage und Firmen zu sein. 


So bleibt Amazon ein riesiger Marktplatz auf dem sich alle tummeln können und wie Marktschreier versucht ihre Ware an den Mann zu bringen - mit mal mehr mal weniger probaten Mitteln.


Mittwoch, 23. November 2011

Verantwortungsvolle Strategie - Apple?

Wie im vorigen Post schon erwähnt, wird es immer wichtiger wie Firmen reagieren und sich ausrichten. Hier ein Beispiel an Apple!

Grundsätzlich müssen Firmen sich heute um eine erfolgreiche Integration des Internets in ihre Marketing-Kommunikation kümmern, denn von zentraler Bedeutung ist die Berücksichtigung des Informationsverhalten von Internet-Konsumenten (was anhand von Erfahrung, Navigations- und Suchverhalten aber auch Informationsbedarf gemessen werden kann). Denn nur so kann sich der Kunde zufriedenstellend informieren und eine Meinung zum angebotete Produkt bilden.

 Die Aktion "Green my Apple" von Greenpeace zum Beispiel hat es geschafft, das Apple nun nachhaltig versucht seine Produkte genau so umweltfreundlich zu produzieren, wie sie sich, bis 2006, im Marketing immer wieder versuchten darzustellen und dies auch augenscheinlich immer noch schaffen -

Denn bislang hatte es das kalifornische IT-Unternehmen nämlich geschafft, sich mit innovativem Design und Vertriebsstrukturen in einem konsumentenfreundlichen Premiumsegment zu positionieren. Doch auch den innovativsten Unternehmen werden Steine in den Weg gelegt, so erwarten Konsumenten nicht nur gute Produkte sondern auch korrekte Verarbeitung und ethische Standards.



Dies hat Greenpeace durch drei simple Schritte geschafft :

  1. Aufmerksamkeit erregen - die Website war und ist kaum von der von Apple zu unterscheiden, die Nutzer werden angehalten "an Steve zu schreiben", was bisher 46'000 Nutzer getan haben - eine sehr klevere Strategie bei einer derart personaliersten Marke
  2. Virales Verhalten - es ist gut seine Meinung zu äussern, doch es ist wichtig auch all seine  Freunde und Bekannte davon zu informieren und sie zu bitten das gleiche zu tun. Dieses Verhalten ist das Erfolgsgeheimnis von Greenpeace und hat auch in diesem Fall sehr viel zum Erfolg begetragen.
  3. Kreativ werden - denn das erzeugt Aufmerksamkeit! So gewann die Website von Greenpeace sogar einen Webby Award, eine Pendant zum Oskar im Web. Somit waren die Massenmedien geweckt, und Apple musste nun reagieren.


 So kam es im Mai 2007, also ca. 9 Monate nach Beginn der Kampagne, dazu das Steve Jobs/Apple sich an die Öffentlichkeit wandte und Besserung gelobte.

So sollen ab 2008 kein PVC, Arsen, Brom und Quecksilber mehr in die Produkte von Apple eingearbeitet werden, und dazu soll die Recyclingquote bis 2010 noch vehement erhöht werden.

So sieht man das Konsumenten durchaus macht haben, auch gegenüber Firmen wie Apple, die eine schier Perfekte Strategie verfolgen - denn eines haben alle Unternehmen gemeinsam :  sie sind auf das Wohlwollen ihrer Kunden angwiesen und abhängig davon.


Interessanter Zusatz ...

"Greenpeace hat im Juni 2010 die 21 führenden Unternehmen der Unterhaltungsindustrie eingeladen, an der dritten Untersuchung “Green Electronics Survey” teilzunehmen. Die Firmen sollten ihre aktuell umweltfreundlichsten Produkte aus sechs Kategorien zuschicken. Nur drei Firmen haben sich verweigert. Darunter Apple."

Dienstag, 22. November 2011

die Lektion ...

...lang lang ists her, seit dem letzten Eintrag, doch viel ist passiert in der Zwischenzeit, viel Stress, eine klitzekleine riesengrosse Grippe und vieles mehr  -  wenn auch nicht umbedingt hier ;-) ...


Dennoch möchte ich mir kurz Zeit nehmen, und meine Lektion auch hier im Blog kurz zu reflektieren.

Ich denke man hat gemerkt, das es ein extrem aktuelles Thema ist, die Macht der Konsumenten, und das es eine unglaubliche Anzahl von Aspekten gibt denen man am liebsten allen gleichzeitig sein Augenmerk schenken möchte! Doch das geht leider nicht, oder nicht so schnell und einfach wie wir das vielleicht gerne hätten -

Mein Versuch, einen Weg vom alten zum neuen Konsumverhalten hin zu zeichnen ist mir schon gelungen, nur hab ich euch im Eifer des Gefechts wohl ab und zu ein wenig am Wegesrand verloren... mhm ... nichts desto trotz glaube ich habt ihr verstanden um was es mir geht :


Zu zeigen, dass es Möglichkeiten gibt sich nicht "nur" zu wehren, sondern sich gezielt zu äussern und damit etwas zu bewirken. Denn wie schon im Vortrag genannt "Der Kunde ist nicht König, sondern ein gleichberechtigter Partner"!


Was bei dieser Thematik, meiner Meinung nach, sehr anschaulich ist und ein Muss ist,  sind Beispiele, Beispiele und nochmals Beispiele ... denn, dass sind die Dinge die wir uns einerseits merken und uns andererseits betreffen : lebensmittelwarnung.de, the consumerist, aber auch 20 Minuten um nur eine Auswahl zu nennen! Sie alle bieten uns die Möglichkeit selbst zu handeln, uns zu gruppieren, uns auszutauschen und zu begreifen.
... denn wir wollen ja alle nicht stehen bleiben und "dumm" bleiben, sodass der Markt mit uns machen kann was er will.








Ein weiterer Aspekt, neben unserem Verhalten, ist es das der Firmen. Ihre Strategien sind heute so ausgeklügelt wie nie zuvor, und doch haben und können sie uns nicht auf der Rechnung haben - denn sie wissen nicht wie wir, die Konsumenten, auf etwaige Veränderungen reagieren werden und tun.


Und das ist eine Ungewissheit die so mancher Firma Unbehagen beschehrt, man versucht sich "zu outen", seine Position für den Konsumenten klar zu machen, Transparenz reinzubringen... ein schönes Beispiel hierfür ist die von mir genannte Lebensmittelampel.

Damit hätten wir alle beteiligten Parteien betrachtet : neuen und alten Konsumenten und die Firmen und dazu entsprechende Beispiele. 


Abschliessend kann ich nur hoffen, dass ihr einfach ein bisschen mehr im Hinterkopf behaltet, das ihr es seid, die das Verhalten der Grossen mitbestimmt und das ihr das auch tut - mal mehr mal weniger!