Mittwoch, 14. Dezember 2011

Verbraucherportale

Man informiert sich gern und viel als Konsument. Und immer mehr Portale zum Austausch über allerlei Produkte und Dienstleistungen werden aufgeschalten.

Ein jüngeres Beispiel, ein Verbraucherportal des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit dem Namen "Klarheit und Wahrheit" - und schon heute ist dieses Portal nicht mehr verfügbar, nachdem es erst im Juli diesen Jahres in Betrieb genohmen wurde. (Hier ein paar Bilder von der funktionierden Website)

Wieso, wenn es doch augenscheinlich dem Konsumenten ein Bedürfnis ist, sich auszutauschen - jeder Dritte findet die Verpackungsbeschriftung ungenügend oder unverständlich. Es wurde dem Konsumenten die Möglichkeit gegen sich Debatten zu liefern im Diskussionsbereich, oder Fragen an Experten zu stellen. Eines der Hauptprobleme bei diesem Beispiel war jedoch die Konstruktion der Plattform : eine Mischung aus Staat und privatwirtschaftlicher Initative, die rechtliche Lage wurde oft diskutiert.
Es wurde ausserdem angeprangert, dass das gesamte Projekt von der Bundesverbrauerministerin Ilse Aigner finanziell unterstützt wurde (mit 775'000 Euro die kommenden zwei Jahre), obwohl hierfür eigentlich die Lebensmittelbehörden zuständig wären und nicht das Bundesministerium. Und auch der Name war sehr unglücklich gewählt worden - die Betroffenen fühlten sich diskriminiert, als Gauner und Lügner abgestempelt.


Doch der Kern des Problems liegt eigentlich in der Funktion der Verbraucherportale - die Industrie befürchtet, dass statt amtlichen Kontrolleuren, ein Zirkel erboster Verbraucher das strikte Reglement ersetzt! So müssen die Lebensmittelbehörden sehr vorsichtig sein in ihrem Vorgehen, denn auch sie haben eine Reihe strenger Vorschriften zu beachten - bevor die Betroffen namentlich genannt werden dürfen. Nicht fair? Schon, denn auch hierfür gibt es ein Gesetz : das Verbrauchinformationsgesetz. Es werden einerseits sollen die Geschäftsinteressen gewahrt und gleichzeitig die Konsumenten informiert werden - ist das überhaupt möglich?

Jein, denn die Eingriffe, die die Verbraucher wünschen gar fordern, können unter Umständen das Grundrecht auf Berufsfreiheit oder Gleichbehandlung, sowie die Eigentumsgarantie verletzen. Die Interessen würden ausgeblendet, der Spiessrutenlauf wäre das Ziel und die Methode zugleich. Und der Markt wäre komplett gestört, verunsichert und nun gar nicht mehr zufriedenstellend. Natürlich ist dies hier sehr auf den Produktbereich gemünzt, ist jedoch auf anderen Bereiche der Wirtschaft zu übertragen.

Doch um zurück auf das Beispiel des Bundesamtes für  Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu kommen, Aigner wies die Vorwürfe zurück mit dem Argument den Dialog zu fördern, und nicht anzuprangern.  Portale sollen die Transparenz, den fairen und sachlichen Austausch zwischen dem Verbraucher und der Wirtschaft zu ermöglichen. Und wenn dies tatsächlich mögliche wäre, so hätten Verbraucher als auch Industrie einen Weg gefunden die Bedürfnisse aufeinander abzustimmen.

Dienstag, 13. Dezember 2011

Grüner (Öko-) Lifestyle

 Man steht im Supermarkt. In der Gemüse- und Früchteabteilung und fragt sich woher die Bananen kommen. Und ob sie wohl genau die richtige Konsistenz und Reife haben... und dann fängt irgendwo im Hinterkopf das Hirn an Fakten auszubuddeln, Fakten die wir in Dokumentationen gesehen, oder einfach nur gehört haben. Und plötzlich beschleicht einen das Gefühl nicht ganz ehrlich mit sich selbst zu sein. 

Jeder will ein guter Konsument sein, man will mehr mit dem Fahrrad fahren, will Strom sparen, nicht nur dem Geldbeutel zu liebe, man will sich vergewissern das das Kalb was wir essen auch ein schönes Leben hatte, dass das Gemüse am besten aus dem eigenen Garten stammen sollte - oder sonst vom regionalen Bauern. Alles gute Vorsätze! Doch warum wollen wir das? Ist die Billiglinie des Diskounters nicht genauso gut? Und macht es gar nicht soviel aus, wenn es kalt ist, dass ich schnell mit dem Auto die Pizza holen gehe?
Es macht uns was aus - weil wir gerne die Gewissheit haben, das richtige zu tun, zu den Guten zu gehören - wie GEO schreibt : Teil einer Mission zu sein, die sich auf klare Fakten stützt, auf Zahlen, an denen jeder Zweifel abprallt. Man weiss, dass der nächste Kauf dem grünen und ökologischen Handel zu mehr Aufschwund verhelfen wird.

Es kommt also nicht darauf an, aus welchen Beweggründen wir so handeln - wichtig ist nur das wir handeln! Natürlich hat diese Bewegung den ein wenig den faden Beigeschmack der Wohlstandsverwahrlosung - wenn wir nichts anderes mehr zu bemängeln haben, dann richten wir unser Augenmerk auf unsere Umwelt, also auch die Nahrung und fangen an zu reflektieren. 

 Aber genau deswegen wir er hierzulande auch gern politischer, ethischer, oder moralischer, grüner Konsum genannt. Oder eben strategischer Konsum. Doch bei all diesen Bezeichnungen läuft es immer auf das gleiche hinaus : das Ziel den Planeten mit den zukünftigen Einkäufen nicht noch mehr zu Fall bringen als wir nicht schon getan haben. Wir wollen den Planeten schützen, versuchen ihm zu helfen - mit kleinen Dingen. 

So spricht Tanja Busse, Autorin der Einkaufsrevolution,  davon dass, bereit ein Drittel der Bevölkerung "Anhänger eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils" sind, genannt Lohas (von Lohas - Lifestyle of Health and Sustainability stammend). Es ist also ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Bevölkerung der zwar dem Konsum nicht abschwören, ihn aber verändern will - Busse spricht von der Begrünung der Köpfe.

Und genau hier entsteht der Spagat den es zu bewältigen gilt : die Wirtschaft ankurbeln, aber so dass Erde und ihre Bevölkerung einer besseren Zukunft entgegenblicken. 

Zu diesem Fähnchen was wir vor uns hertragen, egal ob wir unsere eigenen Prinzipien immer verfolgen, gesellt sich das Phänomen der Lovos. Es sollen die Nachfolger der Lohas sein. Lovos steht für Lifestyle of Voluntary Simplicity, freiwilliger Einfachheit. Oder einfach formuliert - einer Art von Kosumverweigerung. Einer freiwilligen und ökologischen Verweigerung, im Sinne von secondhand Kleidung oder Kleidung solange tragen bis das neue "benötigt" wird. Und genau das ist es, was unmöglich ist - einerseits die Wirtschaft mit ihrer montären Macht ankurbeln und andererseits in eine Einfachheit verfallen die jeglichen unnötigen Konsum verbietet, ja fast verunmöglicht.

Um den ökologischen, politisch und ethisch unbedenklichen Lifestyle und Konsum so leben zu können wie wir es uns vorstellen, bedarf es noch vieler Kompromisse von allen Seiten - was aber kein Grund ist, nicht schon heute mal hie und da ein schlechtes Gewissen zu entwickeln wenn wir mitten im Dezember eine perfekt gereifte Banane essen :).

Buchtipp : Die Einkaufsrevolution: Konsumenten entdecken ihre Macht (Tanja Busse)


Bullshit Marketing oder Shitstorm als Firmenstrategie

Bullshit Marketing - eine Art des Marketings, die den Kunden als dumme Masse wahrnimmt und diese versucht zu manipulieren. Das grösste Problem beim Bullshit Marketing besteht darin, wie eine Firma versucht per Mundpropaganda die potentiellen Kunden zu beeinflussen. 

Als Gründer des Begriffs gilt Thomas Zorbach, der einen Artikel auf Spiegel Online gesehen hatte der das "Virale Marketing" beschrieb. Doch eigentlich wurde dort nicht das Virale Marketing beschrieben - es ging darum das ein Mitarbeiter versuchte über verschiedene Kanäle wie Chatrooms und Foren, seine enthusiastische Meinung kundzutun, ohne selbst ein wirklicher und überzeugter Kunde zu sein, weil er dafür bezahlt wurde das Produkt anzupreisen.

Doch ist das wirklich ein neues Phänomen? Eigentlich nicht, nur es fällt uns schneller auf mit dem Kontrollmechanismus Internet. Denn als Bullshit Marketing kann eigentlich alles bezeichnet werden, was versucht uns ,mit grösseren oder kleineren Unwahrheiten zum Kauf zu bewegen.
Es wird wie normale Werbung betrieben - alles Auslegungssache wenn die Betroffenen dann zu Wort gebeten werden.

Eine Kleinigkeit ist jedoch anders als bei der klassischen Werbung - Bullshit Marketing ist wie ein Bumerang der schneller fliegt als die Firmen glauben - und richtet dort den eigentlichen Schaden an, nicht etwa beim Kunden. Und dieser Schaden ist meist immatrieller Art, in Form von Missgunst, Hohn, Spott oder gar Mitleid. Dass zeigt, das Bullshit Marketing also sehr eng an den Kontakt der Kunden untereinander geknüpft ist - heute meist per Internet.

So könnte man sagen, dass Firmen, welche (bisher) einem sogenannten Shitstorm entgangen sind, mit ihrer Ehrlichkeit, einem Mass an Selbstvertrauen in die eigene Marke und Stärke und vorallem aber dem Vertrauen auf einen aufgeklärten und intelligenten Kunden, punkten.


Eine weitere Möglichkeit die Firmen sich als Strategie zu Nutzen machen ist das Guerilla Marketing. Wikipedia beschreibt es wie folgt : die Wahl einer ungewöhnlichen Aktion, die mit untypisch geringem Mitteleinsatz eine grosse Wirkung erzielen soll. Der Guerilla-Effekt der Aktion beschreibt also das Verhältnis von Werbenutzen und den damit verbundenen Kosten.


So kann man sagen, dass Guerilla-Marketing eigentlich sämtliche ungewöhnlichen, respektive nicht klassischen, Marketing-Versuche beschreibt, und dass Bullshit Marketing uns nur als eines der perfideren auffällt. Nicht zuletzt wegen der vielen Beispiele die immer wieder für Furore sorgen.

Zum Schluss... damit ihr einen Eindruck habt -  was sich die Werbeleute alles einfallen lassen ... "bullshit" oder nicht, das ist eure Entscheidung :)



und die restlichen Top 9 findet ihr hier ...

Sonntag, 11. Dezember 2011

Tools um seine Meinung abzugeben

Andauernd spreche ich von der Möglichkeit seine Meinung als "Druckmittel" gegenüber grossen Firmen zu sehen - doch wie und wo schaffe ich es, dass man mich überhaupt wahrnimmt?

Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Dabei hängt es starkt davon ab was für ein Objekt oder Medium man kritisieren oder diskutieren möchte. So stehen einem für Bücher beispielsweise die klassischen Rezensionen zur Verfügung (siehe auch letzten Post). Diese werden häufig gelesen, und somit wird die dargelegte Meinung verbreitet - jedoch auf die Leseranzahl beschränkt. 

Eine weitere Möglichkeit, sich ein wenig interaktiver Auszutauschen sind Foren. Um beim Beispiel der Bücher zu bleiben, so gibt es für die Rezensionen auf Bücher wiederum "Rezensionen", respektive Meinungen - wie hier auf yuku, wo sich die Nutzer über die Rezensionen auf amazon.de austauschen (und diese widerrum auch werten).

Foren gibt es aber nicht nur über Bücher und Medien, es gibt für eine grosse Anzahl von Themen Foren, von Kindererziehung bis hin zu Diätküche. Sozusagen für "alles".

Eine dritte Möglichkeit, welche durchaus Gehör findet ist der Blog, er kann im Internet angesehen werden, er kann mit Tags und Labels versehen ganz klaren Suchbegriffen zugeordnet werden, sodass ihn jemand der nach einer Bestimmten Thematik sucht - automatisch auch den Blog findet. Es müssen nicht immer kritische Blogs sein, es können auch einfache Erfahrungsberichte gepostet werden. (Denn manchmal ist eine unterbewusste und nicht gerichete Kritik oftmals mehr wert als eine an der lange gefeilt wurde um das Produkt, den Produzenten etc. schlecht dastehen zu lassen ...)

Eine der neusten Formen, sich zu beschweren ist Twitter - hier mal kurz was gepostet und *tadaa*, schon hat man eine Antwort der betreffenden Person oder Organisation. Für beide Seiten eine sehr befriedigende Situation. Denn oftmals ist Twitter schneller und effizienter in der Wirkung als ein Beschwerde-Email, welches auch mal einfach vergessen gehen kann.

Man muss sich also nicht als fanatischer Hassprediger outen, oder auch fühlen - man kann seine Meinung einfach an geeigneter Stelle deponieren und hoffen, dass sie bemerkt und gelesen wird.  

Und so ist es schön zu sehen, dass es eigentlich ganz einfach wäre sich zu äussern, mit den banalsten Mitteln des Internets - man kann natürlich in Podcasts schimpfen, aber ein geschriebenes Wort scheint den Menschen immer noch mehr haften zu bleiben, als ein gesprochenes Wort.

Dienstag, 29. November 2011

Strategischer Konsument = ökologisch und selbstüberschätzt

Der Strategische Konsument. Ein Monster geschaffen vom Internet, oder ein Segen für den Kapitalismus. Je nachdem. 


Es wird seit Jahren gepredigt, dass es notwendig ist umweltfreundlicher zu Handeln. Es geht hierbei aber nicht nur um die staatliche Umweltpolitik welche konsequent durchgesetzt gehört. Nein, es wird ebenso verlangt, dass der einzelne eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung im Alltag vollzieht. Und dies tun wir. Wir informieren uns, und treffen eigenständige Entscheidungen, in was wir unser Geld investieren. Wo und bei wem wir kaufen.


So schwören Politiker den Bürger zwar darauf ein, dass je mehr sie kaufen, umso höher ist der Absatz und umso schneller erholt sich die Konjunktur. Doch dies tun sie meist nur zu Krisenzeiten, also sehr eigennützig. Ansonsten soll es aber genau das Gegenteil sein : genügsam sein, nicht verwenderisch, ökologisch und regional einkaufen (egal um welchen Preis) etc. Alle wollen den Planeten retten, solange alles so bleibt wie es ist, Zahltag stimmt - danke sehr!

Konsum - ein schreckliches Wort, was den Planeten ächzen lässt nur beim Gedanken daran mit dem Auto zum Supermarkt zu fahren. Und doch ist Kaufen beliebter und notweniger geworden als nie zuvor. Wir bestimmen was wir kaufen wollen. Und wir wollen ja Produkte, die uns eine grüne und schöne Zukunft garantieren.



„Der schlafende Riese Konsument erwacht und verwandelt den Kaufakt in eine Abstimmung über die weltpolitische Rolle der Konzerne, die diese mit ihren eigenen Waffen - Geld und Nicht-Kauf – schlägt.“ 

Utopia.de  stellt uns vor wie wir in 4 einfachen Schritten zum Strategischen Konsumenten werden können : 
  • Sich informieren
  • Bewusst einkaufen
  • Langfristig planen
  • Selbstbewusst sein

Wichtigster Punkt, meiner Meinung nach, scheint das Selbstbewusst sein zu sein. Denn es geht und ging beim strategischen Konsum nie um den oftmals gleichzeitig genannten und angedachten Verzicht. Es geht vielmehr darum sich selbst als das wahrzunehmen was man ist - nämlich eine Marktchance. 
Wir suchen gemeinsam nach verträglichen Produkten. Denn es wird nur das produziert und erfunden was wir nachfragen. Es ist ein unendliches Mienenfeld von Erfolgen und Misserfolgen, doch es führt kein Weg daran vorbei - wir müssen unseren Lebensstil nachhaltiger gestalten. Und dies ist mit diesen vier einfachen Schritten und einer gehörigen Portion Motivation etwas zu verändern wollen möglich! Also - beim nächsten einkauf nicht nur aufschreiben was man alles kaufen will, sondern auch aufschreiben was man defintiv nicht mehr sehen will - und der Markt wird sich darauf einstellen müssen.

Doch diese Entwicklung ist nicht nur rein positiv zu sehen. Man nimmt sich selber wichtiger, nimmt aktiv eine Position zur Politik ein. So wird dem "kritischen" Verbraucher eine durchaus nicht zu vernachlässigende Rolle und Macht zu geschrieben, welche er aber unter Umständen gar nicht erfüllen kann. So führt dieses Verhalten gerne zu einer snobbistischen oder einer avant-garde Haltung welche genau das Gegenteil bewirkt. Man moralisiert mit seinem Einkaufsverhalten, man tut es weil es "in" ist, und nicht weil man poltisch davon überzeugt ist, das Richtige zu tun. Natürlich helfen auch diese "Mitläufer" der Umwelt mit ihrem Verhalten, doch würden sie ihr Verhalten auch einer "zerstörerischen" Haltung anpassen, falls diese in Mode käme. 


So meint Geden, dass es auf dem Weg zu einer Low Carbon Economy hilfreich wäre wenn der Einzelne sich nicht nur als Konsument sähe sondern auch als Bürger, der sich mehr aktiv in die Rolle des strategischen Konsumenten begibt, und sich nicht per Zufall sich in ihr wiederfindet. "Er sollte sich nicht ausschließlich an der Qualität der Umwelt interessiert zeigen, sondern auch an der Qualität der Demokratie."


Der Hype um Amazon

Amazon. Eine schier unendliche Welt von Artikeln, versehen mit praktischen Verweisen und Nutzerkommentaren. Doch was ist wirklich dran an Amazon? 

Amazon soll helfen. "Immer." Egal ob bei der Suche nach einem Buch mit einer ISBN-Nummer oder beim Geschenk für den besten Freund der die und die Bücher schon alle zuhause stehen hat. Doch Amazon kann nur bei einer Vorentscheidung helfen. Es geht darum ob man jenen Artikel (im Anfangsstadium von Amazon nur Bücher) kaufen? Wichtig scheint, dass man nicht vergisst, dass es Amazon nicht darum geht beispielsweise Bücher in einen literaturwissenschaftlichen Zusammenhang einzuordnen, oder genaue Detailkritiken zu liefern. Nein, es soll schlicht beim auffinden helfen und obendrein, wird einem der rein kapitalistische Anreiz des Kaufens grad noch mitgeliefert - ob man will oder nicht. 


Die Rezensionen sind auch immer so ein Thema wenn man über Amazon liest, redet und diskutiert. Die einen schwören darauf, checken alles in Amazon bevor sie es dann schlussendlich doch wo anders kaufen, die anderen verpönen es aus Prinzip - "alles nur subjektiver Mist". Beide Seiten haben ihre Berechtigung, doch es scheint durchaus was daran zu sein, dass es Amazon mit der Kontrolle der Rezensionen nicht so genau nimmt. So werden die Rezensionen weder auf Richtigkeit, noch auf Rechtschreibung und ähnliches kontrolliert.


"Wer in seinem Beitrag nicht direkt zum Mord am Autor aufruft, wird sie unbehelligt einstellen können. Kundera ist ein Norweger, das Hauptverb fehlt im Satz, Karl May hat das Kapital geschrieben, all das und mehr ist möglich."


Also warum reagiert Amazon nicht auf dieses Trolling? Oke, manches wird gelöscht, und in der Kontrolle erkannt und abgeleht. Aber es ist doch eine Unzahl von mehr oder weniger schlechtbezahlten Bimbos, die sehr schnell entscheiden müssen ob eine Rezension oke ist oder nicht. 
Ein Vorteil der kontrollierten Rezension, wäre eine sehr schöne klare Linie zwischen schlechten und guten Rezensionen. Doch gleichzeitig würden damit die ganzen kleinen Bücher und Auflagen ihre Fans verlieren, dahingehend, dass diese sich nicht mehr zu Wort melden könnten und somit auf den Artikel aufmerksam machen könnten. Das wäre Schade. Denn genau das ist ein weiterer Reiz von Amazon, man kann auch kleine Nischenprodukte kaufen, und irgendjemand hat bestimmt schon seinen Senf dazu abgegeben, auch wenn es kein Kassenschlager ist. So scheint Amazon zwischendrin auch als Anker und Lebensretter für kleine Verlage und Firmen zu sein. 


So bleibt Amazon ein riesiger Marktplatz auf dem sich alle tummeln können und wie Marktschreier versucht ihre Ware an den Mann zu bringen - mit mal mehr mal weniger probaten Mitteln.


Mittwoch, 23. November 2011

Verantwortungsvolle Strategie - Apple?

Wie im vorigen Post schon erwähnt, wird es immer wichtiger wie Firmen reagieren und sich ausrichten. Hier ein Beispiel an Apple!

Grundsätzlich müssen Firmen sich heute um eine erfolgreiche Integration des Internets in ihre Marketing-Kommunikation kümmern, denn von zentraler Bedeutung ist die Berücksichtigung des Informationsverhalten von Internet-Konsumenten (was anhand von Erfahrung, Navigations- und Suchverhalten aber auch Informationsbedarf gemessen werden kann). Denn nur so kann sich der Kunde zufriedenstellend informieren und eine Meinung zum angebotete Produkt bilden.

 Die Aktion "Green my Apple" von Greenpeace zum Beispiel hat es geschafft, das Apple nun nachhaltig versucht seine Produkte genau so umweltfreundlich zu produzieren, wie sie sich, bis 2006, im Marketing immer wieder versuchten darzustellen und dies auch augenscheinlich immer noch schaffen -

Denn bislang hatte es das kalifornische IT-Unternehmen nämlich geschafft, sich mit innovativem Design und Vertriebsstrukturen in einem konsumentenfreundlichen Premiumsegment zu positionieren. Doch auch den innovativsten Unternehmen werden Steine in den Weg gelegt, so erwarten Konsumenten nicht nur gute Produkte sondern auch korrekte Verarbeitung und ethische Standards.



Dies hat Greenpeace durch drei simple Schritte geschafft :

  1. Aufmerksamkeit erregen - die Website war und ist kaum von der von Apple zu unterscheiden, die Nutzer werden angehalten "an Steve zu schreiben", was bisher 46'000 Nutzer getan haben - eine sehr klevere Strategie bei einer derart personaliersten Marke
  2. Virales Verhalten - es ist gut seine Meinung zu äussern, doch es ist wichtig auch all seine  Freunde und Bekannte davon zu informieren und sie zu bitten das gleiche zu tun. Dieses Verhalten ist das Erfolgsgeheimnis von Greenpeace und hat auch in diesem Fall sehr viel zum Erfolg begetragen.
  3. Kreativ werden - denn das erzeugt Aufmerksamkeit! So gewann die Website von Greenpeace sogar einen Webby Award, eine Pendant zum Oskar im Web. Somit waren die Massenmedien geweckt, und Apple musste nun reagieren.


 So kam es im Mai 2007, also ca. 9 Monate nach Beginn der Kampagne, dazu das Steve Jobs/Apple sich an die Öffentlichkeit wandte und Besserung gelobte.

So sollen ab 2008 kein PVC, Arsen, Brom und Quecksilber mehr in die Produkte von Apple eingearbeitet werden, und dazu soll die Recyclingquote bis 2010 noch vehement erhöht werden.

So sieht man das Konsumenten durchaus macht haben, auch gegenüber Firmen wie Apple, die eine schier Perfekte Strategie verfolgen - denn eines haben alle Unternehmen gemeinsam :  sie sind auf das Wohlwollen ihrer Kunden angwiesen und abhängig davon.


Interessanter Zusatz ...

"Greenpeace hat im Juni 2010 die 21 führenden Unternehmen der Unterhaltungsindustrie eingeladen, an der dritten Untersuchung “Green Electronics Survey” teilzunehmen. Die Firmen sollten ihre aktuell umweltfreundlichsten Produkte aus sechs Kategorien zuschicken. Nur drei Firmen haben sich verweigert. Darunter Apple."

Dienstag, 22. November 2011

die Lektion ...

...lang lang ists her, seit dem letzten Eintrag, doch viel ist passiert in der Zwischenzeit, viel Stress, eine klitzekleine riesengrosse Grippe und vieles mehr  -  wenn auch nicht umbedingt hier ;-) ...


Dennoch möchte ich mir kurz Zeit nehmen, und meine Lektion auch hier im Blog kurz zu reflektieren.

Ich denke man hat gemerkt, das es ein extrem aktuelles Thema ist, die Macht der Konsumenten, und das es eine unglaubliche Anzahl von Aspekten gibt denen man am liebsten allen gleichzeitig sein Augenmerk schenken möchte! Doch das geht leider nicht, oder nicht so schnell und einfach wie wir das vielleicht gerne hätten -

Mein Versuch, einen Weg vom alten zum neuen Konsumverhalten hin zu zeichnen ist mir schon gelungen, nur hab ich euch im Eifer des Gefechts wohl ab und zu ein wenig am Wegesrand verloren... mhm ... nichts desto trotz glaube ich habt ihr verstanden um was es mir geht :


Zu zeigen, dass es Möglichkeiten gibt sich nicht "nur" zu wehren, sondern sich gezielt zu äussern und damit etwas zu bewirken. Denn wie schon im Vortrag genannt "Der Kunde ist nicht König, sondern ein gleichberechtigter Partner"!


Was bei dieser Thematik, meiner Meinung nach, sehr anschaulich ist und ein Muss ist,  sind Beispiele, Beispiele und nochmals Beispiele ... denn, dass sind die Dinge die wir uns einerseits merken und uns andererseits betreffen : lebensmittelwarnung.de, the consumerist, aber auch 20 Minuten um nur eine Auswahl zu nennen! Sie alle bieten uns die Möglichkeit selbst zu handeln, uns zu gruppieren, uns auszutauschen und zu begreifen.
... denn wir wollen ja alle nicht stehen bleiben und "dumm" bleiben, sodass der Markt mit uns machen kann was er will.








Ein weiterer Aspekt, neben unserem Verhalten, ist es das der Firmen. Ihre Strategien sind heute so ausgeklügelt wie nie zuvor, und doch haben und können sie uns nicht auf der Rechnung haben - denn sie wissen nicht wie wir, die Konsumenten, auf etwaige Veränderungen reagieren werden und tun.


Und das ist eine Ungewissheit die so mancher Firma Unbehagen beschehrt, man versucht sich "zu outen", seine Position für den Konsumenten klar zu machen, Transparenz reinzubringen... ein schönes Beispiel hierfür ist die von mir genannte Lebensmittelampel.

Damit hätten wir alle beteiligten Parteien betrachtet : neuen und alten Konsumenten und die Firmen und dazu entsprechende Beispiele. 


Abschliessend kann ich nur hoffen, dass ihr einfach ein bisschen mehr im Hinterkopf behaltet, das ihr es seid, die das Verhalten der Grossen mitbestimmt und das ihr das auch tut - mal mehr mal weniger!




Sonntag, 23. Oktober 2011

Gadaffi und die Medien

Gestern auf einer längeren Autofahrt in Deutschland habe ich im Radio auf Bayer 3 eine Art Diskussion und Fragestunde gehört, welche sich mit dem Thema rund um die Veröffentlichung von den Bildern und Videos (Nicht appetitlich!!!) des toten Gaddafis beschäftigte. 
Die Hörer wurden angehalten sich per Mail oder per Anruf dazu zu äussern. Und einer dieser Hörer hat etwas sehr wahres gesag, nämlich:

Das es nicht nur bei den Zeitungen liegt, was sie veröffentlichen sondern das es durchaus der Leser ist, der mitbestimmt was ihn interessiert. Und um bei den Bildern des toten Diktators zu bleiben, meinte er, dass es genau die gleichen Leute seien die diese Art von Berichterstattung gut fänden ( also viele Bilder, wenig Text, wenn ja bitte reisserisch), wie die die auf der Autobahn anfingen zu gaffen wenn ein Unfall passiert ist.

Und man dadurch nicht einer Zeitung oder einem bestimmten Chefredakteur einen grundlegenden Voyeurismus, oder eine "Geilheit" auf blutverschmierte Leichen andichten muss, was bei manch anderem Meinungsäusserer der Fall war, sondern sich selbst mal hinterfragen sollte - was will ich sehen, oder was eben vielleicht auch nicht an jeder Bushaltestelle?

Denn ein weiterer Punkt ist, dass es für die Libyer in aller Welt, aber auch in Libyen selbst wichtig ist diese Bilder zu sehen - ist unbestritten. Aber wieso muss ich mich damit konfroniert sehen, wenn ich am morgen meine Emails checke und links und rechts, und am besten noch in der Zeile mit dem "Aktualisieren"-Knopf darüber überall Links sind die mich einladen mir diese Bilderstrecken und Artikel genauer anzusehen ... ist ja schliesslich die Nachricht des Tages, gut bebildert ^^.
Und genau das ist es - will ich dass, wenn ja muss ich damit umgehen, dass egal wer, kleine Kinder, Leute die ungern Blut sehen, die vielleicht gar keine Nachrichten (mehr) sehen wollen etc ... alle werden sie zwangsgebildet und zwangsbenachrichtigt. Und das ist Fragwürdig ...

Sonntag, 16. Oktober 2011

Die Veränderung der Märkte

Die Wirtschaftskrise und ihre Wirkung auf unser aller Leben bedrückt die Gemüter in (fast) aller Welt. Finanzexperten sprechen von einer nicht mehr zu negierenden Talfahrt der Weltwirtschaft, deren Ende nicht unbedingt absehbar ist. Und in diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach dem System, in welchem oder mit welchem wir leben. Ist es das System was uns diese Depression beschert, oder sind es die Akteure des Systems?

Wenn wir bei der Annahme bleiben, dass es die Akteure sind, wäre die einfachste Lösung, einfach alle jetzt beteiligten Personen per sofort freizustellen und die Positionen neu zu besetzten. Doch dies ist ja bereits teilweise geschehen, und die Reaktionen dieser Massnahme waren minimal bis kaum spürbar für den Endverbraucher, als auch für die Märkte. Denn die Aktienkurse sind weiterhin am abserbeln und immer mehr Banken und Firmen entlassen ihr Personal aufgrund der schwierigen und unsicheren Lage.

Ergo „muss“ es das System an sich sein, und die Variablen, die man vor über hundert Jahren angenommen hat. Die Vorstellung eines Marktes – eine Masse von hilflosen und leichtmanipulierbaren Konsumenten – ist schlicht überholt. Denn die Konsumenten, also der Teil des Systems der es am Leben erhält, haben begriffen, dass sie selbst ein Druckmittel zur Marktregulierung haben : ihre Meinung!

Das bedeutet für heutige Unternehmen, dass nicht eine firmeninterne Strategie gefahren werden kann, ohne die Konsumenten und ihre öffentliche Meinung auf der Rechnung zu haben. Der Erfolg hängt fundamental von der Kundenzufriedenheit ab und den Beurteilungen die eine Firma bekommt zusammen.

Früher schien dies möglich zu sein - das die Konsumenten zwar zaghafte Andeutungen machten, wenn etwas missfiel. Aber es gab keine Lobby für Konsumenten , keine Möglichkeit seinem Ärger persönlich Luft zu machen UND zu wissen, dass man wahrgenommen wird. Dies hat sich mit der Omnipräsenz und Nutzung des Internets dramatisch gewandelt.  So gibt es mittlerweile eine Menge von Foren, auf denen man sich themenspezifisch austauschen kann über Makel und bekannte Probleme usw.

Ein schönes Beispiel für diese Konsequenzen stellt die Firma Kryptonite dar welche hochwertige Bügelschlösser für Motorräder herstellt. Es wurde durch ein von einem Kunden ins Netz gestellte Video gezeigt, dass sich genau diese Schlösser mit einem einfachen Kugelschreiber knacken lassen.
Ein irreparabler Imageschaden und ein Verlustgeschäft waren die Folge, denn die gesamte Bikerszene wusste wegen der verspäteten Reaktion der Firma von dem Makel der Schlösser.

Eine weitere Entwicklung aus der reinen Informationsweitergabe und dem Meinungsaustausch heraus ist die Formung von Interessengruppen gegenüber Großkonzernen, welche dadurch mit tausenden von Klägern rechnen müssen, wenn ihre Produkte nicht entsprechen oder fehlerhaft sind. 
Und durch die Masse der Konsumenten, ist der Wissenstand der Konsumenten (durch Internet und persönlichen Austausch angereichert) fast gleich mit dem der Produzenten – man muss sich auf Augenhöhe rechtfertigen, man kann nicht mehr „abspeisen“. Es findet also eine Kundenannäherung statt, nicht unbedingt aus dem eigenen Wunsch heraus, aber aus der Notwendigkeit herauszufinden was den Konsumenten stört und was dieser schon selbst bemerkt hat ... denn schliesslich sind es wir, die Konsumenten, die Fehler und Konsequenzen zu tragen haben! 

Eine sehr aktuelle Entwicklung aus dieser Annäherung ist SafterProducts, auf dieser Seite wird der Konsument angehalten Produkte welche fehlerhaft oder ungenügend sind, zu melden, sodass eine Datenbank entstehen kann und um die Seite zu zitieren "Then others will know.".


Samstag, 1. Oktober 2011

Vom Elend der Nutzerkommentare

Hier entsteht ein Blog zum Thema „Die neue Macht der Konsumenten“ im Fach Informationsgesellschaft, -ethik und –politik der HTW Chur, in welchem ich mich mit den verschiedenen Facetten des Themas beschäftigen möchte.
Da es zu diesem Thema schon sehr dezidierte Meinungen gibt, wird es sicher spannend sein zu sehen, wo man mit der eigenen Meinung zum Thema, respektive zu gewissen Streitfragen, steht.


Doch zuerst eine Definition, was ein Konsument eigentlich ist – und in wieweit dieser Macht gegenüber Dritten, meist Firmen, hat.

Kon­su­ment, der
  1. (Wirtschaft) jemand, der etwas konsumiert
  2. (Biologie) (in der Nahrungskette) Lebewesen, das organische Nahrung verbraucht 
  3.  
(Duden online, 2011)

    Das heisst er kauft und gebraucht Artikel, die ihm Firmen, Einzelhändler und oder Private verkaufen. Doch die Macht von der wir hier sprechen, oder so wie ich sie im Moment noch verstehe, ist nicht direkte, vom Produkt durch Nutzung ausgehende Macht, sondern eine die viel weiter reicht. Es werden beispielsweise durch Netzkommentare von Konsumenten, ganze Grundsatzdiskussionen über ein einzelnes Produkt einer einzelnen Unternehmung losgetreten. Und was diese Diskussionen und Debatten schlussendlich für die betroffene Unternehmung bedeuten, liegt allein in den Händen der Konsumenten als riiiiesige Gruppe von Meinungsträgern.


    So schreibt Leo Lagercrantz, als Gastkommentar für die Süddeutsche Zeitung, von seinen Erfahrung als Chefredakteur einer grossen schwedischen Online-Zeitung. Er beschreibt wie unterschiedlich die Kommentare von Lesern (=Konsumenten einer Zeitung) sein können. Insbesondere beschreibt er das Phänomen des „Trolling“ . Und genau da liegt der Punkt der den Schreiber nervt, die Macht die diese Nutzer haben, über ihn und seine Seite – er will diese Kommentare nicht auf seiner Seite, da diese die Seite in ein, von ihm erachtet, unangebrachtes Licht stellen. Doch was soll der Schreiber nun tun? – verbannen in diesem Sinne kann man solche User nicht, da sie sich die schier unendlichen Struktur und Vernetzung des Internets zu nutze machen. Man kann sich lediglich mit ihnen auseinandersetzen und versuchen entweder dagegen zu halten oder sie komplett zu ignorieren.

    Dies ist nur eine der Facetten die, die der Macht der Konsumenten aufzeigt ... und darüber könnte man nun viele Seiten schreiben, aber nicht mehr in diesem Post J.